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Die Qualwahl - eine Freundin wählt, was für mich unwählbar ist

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V erspult, verwirrt, verheddert, so fühle ich mich. Ein Mensch, den ich mag, dessen Weisheit und Güte ich schätze, ein Mensch mit mir im 12-Schritte-Programm, eine Reisegefährtin auf dem Genesungsweg trifft eine Entscheidung, die mich schockiert, mitten ins Herz trifft, verwirrt und in Ratlosigkeit zurücklässt. Meine erste Reaktion war, wir nehmen uns Zeit und lassen uns gegenseitig teilhaben, wie unsere Sichtweisen zustandekamen, die sich im größten denkbaren Widerspruch gegenüberstehen. Dann haben mich meine Gefühle eingeholt, ich musste anfangen, den Schock, die Niedergeschlagenheit und den Ärger zu verdauen. Ich bin in diesen Wochen ohnehin erschöpft und deprimiert. Selbst leichtere Alltagslasten bekommen eine Schwere, die sie nicht von Natur aus haben. Gerade jetzt fehlen mir Seelenruhe und Energie. Meinem Anspruch, einen Dialog zu führen, der ohne Bewertungen auskommt und in den weder Besserwisserei noch selbstgerechte Empörung einfließen, dem kann ich nicht genügen. Das schaffe ...

Von den Profis beten lernen - ein ungeplanter Kirchenbesuch

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Fußkrank gestrandet auf einer Wanderung. Zum Glück waren wir nicht in einer feindlichen Einöde, sondern im Örtchen Sankt Helena mit gleichnamiger, geöffneter Kirche. Dort wartete ich, bis mein Mann den Weg zurück ging und mich mit dem Auto abholen kam. Ich schaute mich um und entdeckte Anzeichen für ein lebendiges Gemeindeleben: An einer Wand hingen die selbstgestalteten Plakate der diesjährigen Konfirmanden und Konfirmandinnen und an einer anderen eine aktuelle Ausstellung zu einem Partnerschaftsprojekt. Ganz nah am Leben der Tod, das zeigte die Gedenktafel für die Männer der Gemeinde, die ihr Leben im Krieg lassen mussten, manche von ihnen nur wenige Jahre älter als die jungen Gemeindemitglieder, die ihre Konfirmation gefeiert hatten. Die Kirche Sankt Helena hat ihre Ursprünge im 15. Jahrhundert und noch immer findet dort jeden Sonntag ein Gottesdienst statt. Vor dem Altarraum vorne rechts stand ein kleiner Tisch mit einem aufgeschlagenen Gästebuch, ein Stift daneben, ein Stuhl...