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Der 7. Schritt - wer repariert mich denn jetzt?

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Da ich kein Pannenfahrzeug im Vereinigten Königreich bin, kann ich nicht in einer Wartezone am Straßenrand liegen bleiben und gemütlich auf ein Mechanikerteam warten. Schade eigentlich!   Meine eigenen Pannen und deren Ursachen habe ich in den Schritten 4 und 5 gründlich erforscht, habe Lösungsansätze aufgeschrieben und das alles ehrlich und rückhaltlos mit meiner Sponsorin geteilt.  Im 6. Schritt habe ich meine Bereitschaft für einen tiefgreifenden Wandel gespürt und ausgesprochen. Mir ist klar geworden, dass meine Unzulänglichkeiten nicht einfach verschwinden, nur weil ich bereit bin, sie loszulassen. Und was heißt das überhaupt, das vielzitierte Loslassen? Ich fürchte, das habe ich nie verstanden. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, mich von unerwünschten Gefühlen, verdrehtem Denken und schädlichen Verhaltensweisen zu befreien. Wenn ich das könnte, hätte ich meine Essstörung schon längst beseitigt.   Im 7. Schritt bitten wir demütig darum, dass Gott unsere Unzulänglichkeiten vo

Leichtigkeit, Freude und Hoffnung - am Tag nach meinem 5. Schritt

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Mich einem Scan zu unterziehen, in dem es um meine Gefühle geht, möglichst ehrlich, das war die Aufgabe. Meinen Ärger aufzuspüren und meine Ängste, Enttäuschungen, Scham, Verzweiflung, Verwirrung, mein Selbstmitleid und auch, wo ich Schaden angerichtet habe, jemandem ein Leid zufügte. Ich schreibe auf, was ich finde und was mein Anteil daran ist. Und dann suche ich Lösungen. Das nennt man in Zwölfschritteprogrammen den Vierten Schritt. Wenn ich fertig bin, lese ich alles einer Vertrauensperson vor und gebe ihr Raum, sich dazu zu äußern. Dieser Vorgang ist der Fünfte Schritt. Diesen Schritt haben meine Sponsorin und ich gestern gemeinsam unternommen, und es hat vier Stunden gedauert, eine anstrengende und bewegende Zeit für uns beide. Arbeit war das, und sie machte uns beide hungrig und müde. Die fünfte Stunde verbrachte ich mit einem Spaziergang an diesem schönen Ort hier, wo es grün ist und riesige, alte Bäume Schatten und Ruhe spenden. Das Gehen brachte mein Denken in einen guten Flu

5. Schritt - Ich mache eine Reise

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Keine touristische, keine, um Verwandte zu besuchen und auch keine berufliche, sondern eine, die im besten Fall eine spirituelle Reise werden könnte. Ich reise zu meiner Sponsorin, um mit ihr den 5. Schritt zu arbeiten. Bei meinem ersten 5. Schritt habe ich meine damalige Sponsorin zu mir nach Hause eingeladen. Ein paar Stunden Zugfahrt, dann war sie da, und wir gingen den großen Schritt gemeinsam. Dieses Mal ist es umgekehrt, und ich fahre hin. Um genau zu sein, ich fliege hin. In die USA, denn dort wohnt sie. Und mein Gedankenkarussell dreht fast durch. Viele meiner Auslöser werden auf einmal gedrückt durch dieses Projekt: Darf man das? Ich will nicht auffallen und schon gar nicht durch Extravaganz. Darf ich das? Nur für mich allein so viel Geld ausgeben? Ist das ein Egotrip? Schaffe ich das ? Alles auf Englisch, dazu noch zwei Inlandsflüge und eine lange Busfahrt, was wenn mein Koffer verloren geht oder ein Anschluss nicht klappt und ich im Nirgendwo strande? Wie wird das? Ich habe