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Die Qualwahl - eine Freundin wählt, was für mich unwählbar ist

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V erspult, verwirrt, verheddert, so fühle ich mich. Ein Mensch, den ich mag, dessen Weisheit und Güte ich schätze, ein Mensch mit mir im 12-Schritte-Programm, eine Reisegefährtin auf dem Genesungsweg trifft eine Entscheidung, die mich schockiert, mitten ins Herz trifft, verwirrt und in Ratlosigkeit zurücklässt. Meine erste Reaktion war, wir nehmen uns Zeit und lassen uns gegenseitig teilhaben, wie unsere Sichtweisen zustandekamen, die sich im größten denkbaren Widerspruch gegenüberstehen. Dann haben mich meine Gefühle eingeholt, ich musste anfangen, den Schock, die Niedergeschlagenheit und den Ärger zu verdauen. Ich bin in diesen Wochen ohnehin erschöpft und deprimiert. Selbst leichtere Alltagslasten bekommen eine Schwere, die sie nicht von Natur aus haben. Gerade jetzt fehlen mir Seelenruhe und Energie. Meinem Anspruch, einen Dialog zu führen, der ohne Bewertungen auskommt und in den weder Besserwisserei noch selbstgerechte Empörung einfließen, dem kann ich nicht genügen. Das schaffe ...

Sommerreise durch Südengland Teil 3 - der Ladies Lunch in Haywards Heath

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  Nein, der Ladies Lunch ist keine Einladung zum Mittagessen in feiner englischer Damenrunde, sondern so heißt ein AA-Meeting für Frauen, das zur besten Mittagspausenzeit in Haywards Heath stattfindet. Da wollte ich hin. Wir waren inzwischen in unser zweites Cottage auf dieser Reise gezogen und nun in West Sussex, ungefähr auf halbem Weg zwischen London und dem Seebad Brighton. Laut wikipedia gibt es nicht besonders viele Jobs in der Stadt, die meisten der knapp 23 000 Einwohner und Einwohnerinnen arbeiten entweder im Homeoffice oder pendeln in die umliegenden Städte oder zum Flughafen Gatwick. Wirtschaftlich scheint es gut zu gehen, es gibt eine verlässliche Infrastuktur, ein Krankenhaus, eine gute Verkehrsanbindung, viele Einkaufsmöglichkeiten und ein umfassendes Angebot an öffentlichen und eine Reihe an teuren, privaten Schulen. Die Stadt sieht gepflegt aus und scheint eine hohe Lebensqualität zu besitzen. Das erfuhren wir, als wir frühstücken gingen und mit einer Familie am Nac...

Sommerreise durch Südengland Teil 1 - auf den Spuren von Bill W.

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  Im August 1918 stand Bill Wilson auf dem Friedhof der Kathedrale von Winchester vor dem Grabstein eines Soldaten, der mit 26 Jahren gestorben war. Thomas Thetcher war nicht durch ein Gewehr umgekommen, sondern durch Alkohol. Heute wird vermutet, er starb an einer Infektion, die durch kontaminiertes Bier verursacht wurde.  Im August 2023 stehe ich vor diesem Stein und bin unendlich dankbar, dass Bill nicht nur für sich abstinent werden konnte, sondern gemeinsam mit Dr. Bob ein Lebenswerk begann, das im Laufe der Jahrzehnte unzählige Menschen gerettet hat. Mich auch! Mit Bills Erinnerung an die Inschrift auf dem Stein beginnt das Buch "Alcoholics Anonymous". Er sieht in ihr eine Warnung, die er missachtet habe und es muss ihm wichtig gewesen sein, denn er nahm diese Erfahrung in seine Lebensgeschichte in das Buch auf. Die Lebensgeschichten sollten andere alkoholabhängige Menschen inspirieren, denselben Weg zu gehen, der ihm und anderen Gründungsmitgliedern geholfen hatte, vom...