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Sommerreise durch Südengland Teil 3 - der Ladies Lunch in Haywards Heath

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  Nein, der Ladies Lunch ist keine Einladung zum Mittagessen in feiner englischer Damenrunde, sondern so heißt ein AA-Meeting für Frauen, das zur besten Mittagspausenzeit in Haywards Heath stattfindet. Da wollte ich hin. Wir waren inzwischen in unser zweites Cottage auf dieser Reise gezogen und nun in West Sussex, ungefähr auf halbem Weg zwischen London und dem Seebad Brighton. Laut wikipedia gibt es nicht besonders viele Jobs in der Stadt, die meisten der knapp 23 000 Einwohner und Einwohnerinnen arbeiten entweder im Homeoffice oder pendeln in die umliegenden Städte oder zum Flughafen Gatwick. Wirtschaftlich scheint es gut zu gehen, es gibt eine verlässliche Infrastuktur, ein Krankenhaus, eine gute Verkehrsanbindung, viele Einkaufsmöglichkeiten und ein umfassendes Angebot an öffentlichen und eine Reihe an teuren, privaten Schulen. Die Stadt sieht gepflegt aus und scheint eine hohe Lebensqualität zu besitzen. Das erfuhren wir, als wir frühstücken gingen und mit einer Familie am Nachbar

Sich liebevoll von Kindern lösen trotz Alkoholvergangenheit?

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  Dass sich Kinder von ihren Eltern abnabeln, ist klar. Aber gilt das auch umgekehrt? Für mich ist das ein neuer Gedanke, er denkt sich noch ungelenk, doch die neuen Synapsenkontakte blinken schon vielversprechend (wer sich mit Gehirnchemie auskennt, möge bitte großzügig die neurologischen Details überlesen). Er kam mir neulich morgens nach der Lektüre der Tagesmeditation in Melody Beatties: "Kraft zum Loslassen". Sie ist eine zuverlässige Lieferantin neuer Ideen für mich.  In ihrem Text geht es darum, dass wir Eltern uns liebevoll von unseren Kinden lösen und sie ihren eigenen Lernprozessen überlassen können. Konsequent geht Beattie noch einen Schritt weiter und schreibt, wir sollten danach streben, unsere Stärke geltend zu machen als Menschen, die auch Eltern seien. Unsere Kinder haben ihre eigenen Lernprozesse. Mir gefällt der Gedanke, alle Wege der Kinder mit sämtlichen Abbiegungen, ihre bewegten Gefühlswelten mit vielen Aufs und Abs, ihre eigenen Bemühungen und Entsche

Wie geht Verzeihen? Teil 1: Mir selbst

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Der achte Schritt im 12-Schritte-Programm der AA besteht daraus, eine Liste der Personen anzufertigen, denen wir Schaden zugefügt haben. Bei Melody Beattie in „Kraft zum Loslassen“ las ich dazu einen unerhörten Vorschlag: Man solle sich selbst auf diese Liste setzen und zwar an erste Stelle, denn man habe sich selbst vermutlich am meisten geschadet. In meinen Augen ist das revolutionär, denn ich war einen traditionellen Weg durch das AA-Programm gegangen. Dort dreht sich viel um das Zertrümmern des Egos. Die Idee, ein gesundes, sich liebendes Selbst aufzubauen, schimmert nach meinem Eindruck dermaßen sanft durch, dass ich sie kaum wahrnehmen kann. Nun bin ich nicht Angehörige oder Freundin von Alkoholkranken für deren Anliegen Beattie ursprünglich schreibt, sondern selbst alkoholabhängig gewesen und habe Menschen verletzt. Am meisten diejenigen, die ich liebe und die mich lieben: Meinen Mann, meine Tochter, meinen Bonus-Sohn, Mitglieder meiner Herkunftsfamilie und engste Freund