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Der 7. Schritt - wer repariert mich denn jetzt?

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Da ich kein Pannenfahrzeug im Vereinigten Königreich bin, kann ich nicht in einer Wartezone am Straßenrand liegen bleiben und gemütlich auf ein Mechanikerteam warten. Schade eigentlich!   Meine eigenen Pannen und deren Ursachen habe ich in den Schritten 4 und 5 gründlich erforscht, habe Lösungsansätze aufgeschrieben und das alles ehrlich und rückhaltlos mit meiner Sponsorin geteilt.  Im 6. Schritt habe ich meine Bereitschaft für einen tiefgreifenden Wandel gespürt und ausgesprochen. Mir ist klar geworden, dass meine Unzulänglichkeiten nicht einfach verschwinden, nur weil ich bereit bin, sie loszulassen. Und was heißt das überhaupt, das vielzitierte Loslassen? Ich fürchte, das habe ich nie verstanden. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, mich von unerwünschten Gefühlen, verdrehtem Denken und schädlichen Verhaltensweisen zu befreien. Wenn ich das könnte, hätte ich meine Essstörung schon längst beseitigt.   Im 7. Schritt bitten wir demütig darum, dass Gott unsere Unzulän...

Danke fürs Lesen - mein Blog ist ein Jahr alt

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  Ich danke Dir fürs Lesen, für Deine Zeit und für Deine Kommentare. Ich danke Dir für Deine Offenheit, die es Dir möglich macht, Deine Gedanken und Gefühle, selbst schmerzhafte Erfahrungen und Erinnerungen zu teilen, indem Du sie mir schreibst oder als Kommentare auf der Blogseite hinterlässt. Ich danke Dir für Deine Ermunterung, Wertschätzung und Anerkennung und dass Du meinen Horizont weiter machst mit Deinen Anregungen. Ich habe viel gelernt von Deinen Rückmeldungen und Deinen Sichtweisen. Danke auch für Hinweise auf Rechtschreibfehler und nützliche Kritik. Ohne Deine Äußerungen würde es diesen Blog nicht geben. Es würde mir auf die Dauer nicht reichen, zu ahnen, jemand liest das hier still, aber nichts davon mitzubekommen. Nur im Dialog hat es Sinn für mich, dass ich mich an meinen Schreibtisch setze, nachdenke und aufschreibe wovon ich glaube, es könnte nützlich für andere Menschen sein. Wer sind die Menschen, die meine Texte lesen?  So weit ich es weiß, sind es überw...

Hilft beten? Beten hilft (nicht).

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Also mir schon. Obwohl die Wissenschaft zum dem Ergebnis kommt, beten helfe nicht. Zumindest eine groß angelegte Harvard-Studie von 2006 zog den unbequemen Schluss, dass Fürbitten nicht nur unwirksam sind im Hinblick auf die Vermeidung postoperativer Komplikationen, sondern sogar riskant für die Bedachten werden können, wenn sie wissen, dass für sie gebetet wird.  Wie das? Patienten in 6 US-amerikanischen Krankenhäusern wurden nach dem Zufallsprinzip einer von 3 Gruppen zugeteilt: 604 erhielten ein Fürbittgebet, nachdem sie darüber informiert worden waren, dass sie ein Gebet erhalten können oder nicht; 597 erhielten kein Fürbittgebet, nachdem sie ebenfalls darüber informiert worden waren, dass sie ein Gebet erhalten können oder nicht; und 601 erhielten ein Fürbittgebet und die Information, dass für sie gebetet würde. Das Fürbittgebet wurde 14 Tage lang abgehalten, beginnend am Abend vor der Bypassoperation. Gebetet wurde von Gläubigen dreier unterschiedlicher amerikanischer Kirchen...

Aus der Werkzeugkiste - Der Liebesbrief

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"Wenn man beim Lesen weinen muss, ist es ein guter Brief", sagt meine Tochter, eine versierte und fleißige Liebesbriefschreiberin und Liebesbriefempfängerin. Sie schreibt ihre von Hand in bestens lesbarer Druckschrift, meistens auf die Rückseite selbst gestalteter Karten. Ich schätze die Möglichkeit des Überarbeitens, deshalb schreibe ich meine am Computer und verschicke sie ausgedruckt. Bei meiner Schrift ist schon das ein Ausdruck von Liebe.  Schon immer habe ich Liebesbriefe geschrieben. Die ersten in der Schreibschrift einer Erstklässlerin waren mit Herzchen verziert und gingen an Opa und Oma. Der romantische Liebesbrief kam später in mein Leben mit allen denkbaren Höhenflügen und Jammertälern. Pubertät und Briefeschreiben war bei mir eine explosive Mischung. Auch der angemessene Umgang mit empfangenen Liebesbriefen war für mich ein Lernprozess mit Kummergarantie auf beiden Seiten. Die Variante ohne Worte, die selbst aufgenommene Kassette mit vielsagender Liedauswahl un...

Durch's Nadelöhr bitte hier entlang - wie ich zu meiner Höheren Macht fand

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  Fred habe ich es zu verdanken: Seine Geschichte hat mein Leben verändert. Fred ist mein Zwilling aus dem Blauen Buch: Ein funktionierender Alkoholiker mit gutem Job und intakter Familie. Ein freundlicher Zeitgenosse, der darauf baut, dass man Probleme mit einer gesunden Mischung aus informiert sein, Willenskraft, Disziplin und Selbsterkenntnis lösen kann, auch sein Alkoholproblem. Freds Mischung führt aber nicht zur Lösung, sondern in einen Rückfall, aus dem er im Krankenhaus wieder aufwacht. Seine Barriere hielt eines Tages einer banalen Gelegenheit zum Trinken nicht stand. Er war auf Geschäftsreise und hatte den Gedanken, ein Cocktail vor dem Essen könne nicht schaden. Es war nicht seine erste Reise, seit er nicht mehr trank und er hatte zuvor schon Alkohol stehenlassen können. Nicht in diesem Augenblick: Er bestellte einen Cocktail und dann noch einen, nichts passierte und er trank weiter, stürzte ab in ein mehrtägiges Saufgelage. Fred erzählt später, er habe nicht einen Momen...