Posts

Durch's Nadelöhr bitte hier entlang - wie ich zu meiner Höheren Macht fand

Bild
  Fred habe ich es zu verdanken: Seine Geschichte hat mein Leben verändert. Fred ist mein Zwilling aus dem Blauen Buch: Ein funktionierender Alkoholiker mit gutem Job und intakter Familie. Ein freundlicher Zeitgenosse, der darauf baut, dass man Probleme mit einer gesunden Mischung aus informiert sein, Willenskraft, Disziplin und Selbsterkenntnis lösen kann, auch sein Alkoholproblem. Freds Mischung führt aber nicht zur Lösung, sondern in einen Rückfall, aus dem er im Krankenhaus wieder aufwacht. Seine Barriere hielt eines Tages einer banalen Gelegenheit zum Trinken nicht stand. Er war auf Geschäftsreise und hatte den Gedanken, ein Cocktail vor dem Essen könne nicht schaden. Es war nicht seine erste Reise, seit er nicht mehr trank und er hatte zuvor schon Alkohol stehenlassen können. Nicht in diesem Augenblick: Er bestellte einen Cocktail und dann noch einen, nichts passierte und er trank weiter, stürzte ab in ein mehrtägiges Saufgelage. Fred erzählt später, er habe nicht einen Moment an

Sich liebevoll von Kindern lösen trotz Alkoholvergangenheit?

Bild
  Dass sich Kinder von ihren Eltern abnabeln, ist klar. Aber gilt das auch umgekehrt? Für mich ist das ein neuer Gedanke, er denkt sich noch ungelenk, doch die neuen Synapsenkontakte blinken schon vielversprechend (wer sich mit Gehirnchemie auskennt, möge bitte großzügig die neurologischen Details überlesen). Er kam mir neulich morgens nach der Lektüre der Tagesmeditation in Melody Beatties: "Kraft zum Loslassen". Sie ist eine zuverlässige Lieferantin neuer Ideen für mich.  In ihrem Text geht es darum, dass wir Eltern uns liebevoll von unseren Kinden lösen und sie ihren eigenen Lernprozessen überlassen können. Konsequent geht Beattie noch einen Schritt weiter und schreibt, wir sollten danach streben, unsere Stärke geltend zu machen als Menschen, die auch Eltern seien. Unsere Kinder haben ihre eigenen Lernprozesse. Mir gefällt der Gedanke, alle Wege der Kinder mit sämtlichen Abbiegungen, ihre bewegten Gefühlswelten mit vielen Aufs und Abs, ihre eigenen Bemühungen und Entsche

Aus der Werkzeugkiste - Die Dankbarkeitsliste

Bild
  Willst Du glücklicher sein? Dann schreib eine Dankbarkeitsliste, jeden Tag, mindestens 5 Punkte und teile sie mit einem Vertrauensmensch! So geht das Grundrezept. Wenn Du Lust hast auf die Varianten, Begründungen, Erfahrungen und unerwarteten Nebenwirkungen, dann lohnt es sich, weiterzulesen.  Wie man sie schreiben kann   Abends oder morgens, von Hand oder am Handy, das hat den Vorteil des schnellen Teilens mit einem Klick. Ein Video oder eine Audioaufnahme sind schöne Varianten. Am Anfang wusste ich nicht so recht, bei wem ich mich eigentlich bedanke, das gute Gefühl war trotzdem da. Heute ist es meine Vorstellung von Gott. Ich schreibe sie abends am Handy und wenn ich zu müde bin, am nächsten Morgen. Manchmal vergesse ich sie, aber selten. Ich teile meine Liste mit drei Freundinnen und meinem Mann und bekomme deren Listen. So oder ähnlich mache ich das seit fast zwei Jahren. Es gibt viele Varianten. Die richtige erkennen wir daran, dass wir sie tatsächlich Tag für Tag schreib

Von den Profis beten lernen - ein ungeplanter Kirchenbesuch

Bild
Fußkrank gestrandet auf einer Wanderung. Zum Glück waren wir nicht in einer feindlichen Einöde, sondern im Örtchen Sankt Helena mit gleichnamiger, geöffneter Kirche. Dort wartete ich, bis mein Mann den Weg zurück ging und mich mit dem Auto abholen kam. Ich schaute mich um und entdeckte Anzeichen für ein lebendiges Gemeindeleben: An einer Wand hingen die selbstgestalteten Plakate der diesjährigen Konfirmanden und Konfirmandinnen und an einer anderen eine aktuelle Ausstellung zu einem Partnerschaftsprojekt. Ganz nah am Leben der Tod, das zeigte die Gedenktafel für die Männer der Gemeinde, die ihr Leben im Krieg lassen mussten, manche von ihnen nur wenige Jahre älter als die jungen Gemeindemitglieder, die ihre Konfirmation gefeiert hatten. Die Kirche Sankt Helena hat ihre Ursprünge im 15. Jahrhundert und noch immer findet dort jeden Sonntag ein Gottesdienst statt. Vor dem Altarraum vorne rechts stand ein kleiner Tisch mit einem aufgeschlagenen Gästebuch, ein Stift daneben, ein Stuhl