4 Jahre Nüchternheit und Genesung - und was kommt jetzt?

 



"Be sober - be kind - be brave", diesen dreiteiligen Untertitel habe ich meinem Blog gegeben. Mir hat die Idee gefallen, eine treffende Überschrift für jedes der ersten drei Genesungsjahre darin zu sehen. Heute will ich die Geschichten meiner Münzen feiern und davon erzählen, wie mein nächstes Motto lautet für das neue Jahr meiner Heilungsreise.

Die erste Münze bekam ich von meiner ersten AA-Freundin, sie hatte mich freundlich angesprochen und herzlich willkommen geheißen, als ich zum allerersten Mal ein AA-Meeting besucht habe. Hingetrieben hatte mich das Bewusstsein, ohne Selbsthilfegruppe schaffe ich es nie, meine frische und noch stark gefährdete Nüchternheit zu bewahren. Da hatte ich die Behandlung in einer Suchtklinik hinter mir und war ungefähr 100 Tage ohne Alkohol. Hingetrieben hatte mich auch die riesige Angst vor einem Rückfall. Voller Scham saß ich zwischen lauter Menschen, die etwas konnten, das ich erst noch lernen musste: ein Leben ohne Alkohol zu führen. Es waren sicher etliche Jahrzehnte an gelebter Abstinenz versammelt, und das gab mir Mut. Die Menschen dort waren der Beweis, dass es funktioniert, dass AA hilft. 

Ihnen allen danke ich, aber meine neue Freundin R. war es, die mich bei meinem zweiten Besuch mit meinem Namen ansprach. Sie half mir, meine Scham zu überwinden und ich fühlte mich angenommen und berührt davon, dass es ihr etwas bedeutete, mich wieder im Meeting zu sehen. "Komm wieder, es funktioniert!", sagte sie. Das tat ich regelmäßig einige Monate lang, bis ich die Zoommeetings entdeckte. Als Folge des Lockdowns während der Corona-Pandemie waren neue Meetings in Form von Videokonferenzen wie Pilze aus dem Boden geschossen und eine neue Welt tat sich vor mir auf. Es gab reine Frauenmeetings, es gab Themenmeetings, in denen ich gezielt Fragen stellen konnte, es gab praktisch rund um die Uhr immer ein Meeting. Vor allem entdeckte ich das Zwölf-Schritte-Programm und die Idee der Sponsorschaft: Man arbeitet unter Anleitung und mit Unterstützung einer erfahreneren AA-Freundin das Programm durch und findet auf diese Weise zu einer grundlegenden Lebensveränderung. Das wollte ich! 

Obwohl ich meine erste AA-Gruppe nicht mehr besuchte und stattdessen meine weitere Genesung in Zoommeetings stattfand, bin ich mit R. immer in Freundschaft verbunden geblieben. Als ich mein erstes Jahr Nüchternheit erfüllt hatte, kam sie genau an diesem Tag bei mir vorbei und wollte, am liebsten unbemerkt, etwas in meinem Briefkasten legen. Zum Glück sah ich sie aus meinem Küchenfenster, bat sie herein und durfte die 1-Jahres-Münze auspacken, die ihr Geschenk an mich war. Wir feierten meinen ersten Nüchternheitsgeburtstag spontan mit einem Kaffeestündchen, meine Tränen flossen, und wir erinnerten uns gemeinsam an meine Anfänge in AA. Für diese liebevolle  Verantwortlichkeit, die sie empfunden und gelebt hat, für diese ausgestreckte Hand, wird sie für immer einen Platz in meinem Herzen haben. Be - sober - mein erstes Jahr war geschafft!

In meinem zweiten Genesungsjahr war ich mitten in der Schrittearbeit mit meiner Sponsorin. Wir studierten gemeinsam das Blaue Buch, sie half mir, mich nicht damit aufzuhalten, mich an der alten Sprache zu stören oder mich über moralische Werte zu lange zu ärgern, die aus heutiger Sicht aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Ich konnte das mit ihr diskutieren, geduldig und klug setzte sie sich mit mir darüber auseinander. Aber der entscheidende Punkt war, dass ich mit ihrer Hilfe meinen Blick auf die Lösung richten konnte: mir nehmen, was mir half und den Rest liegen lassen. Diese Haltung half auch in Meetings, wenn ich dort Dinge hörte, die mich langweilten oder ärgerten. Bis heute übe ich diese Einstellung, und wenn ich es hinbekomme, hilft es sehr, emotional nüchtern zu bleiben. Auch für alle  Konferenzen, besonders die unfreiwilligen, ist das ein echt guter Tipp. 

"Be kind" kannte ich damals noch nicht als Überschrift für ein Genesungsjahr. Aber die Idee, gütig und freundlich zu sein, begegnete mir bei AA auf Schritt und Tritt. Für andere da zu sein, gilt als der wirksamste Weg, nüchtern zu bleiben: Dienste machen in den Meetings, also zum Beispiel in den Videokonferenzen die Texte einstellen, für Ruhe sorgen, falls jemand sein Mikrofon nicht stummgeschaltet hat, ein Meeting zu leiten, im Meeting zu sprechen und vieles mehr. Das alles lenkt den Blick weg von sich selbst und dem Kopfkino, das viele von uns als hartnäckig und äußerst lästig erleben. Es funktionierte auch gut, jemanden anzurufen und mich nach dem Befinden zu erkundigen, wenn ich mir gerade selber leidtat. 

In meinem zweiten Jahr passierten die großen Schritte, die so viel veränderten in meinem Leben: eine ausführliche Selbstreflexion zu schreiben, in der es um alten Groll, Ängste, Beziehungen und Geld geht. Dann die Perspektive des damaligen Gegenübers einnehmen und meine eigenen Anteile erkennen. Das war keine leichte Aufgabe für mich, doch an ihr konnte ich spüren, dass ich Hilfe hatte: Mein Denken hatte sich verändert. Die Idee einer Höheren Macht, die kann, was ich nicht schaffe und pure Liebe ist, hatte mich in meinem Herzen, in meiner Seele und in meinem Kopf erreicht. Bis heute nutze ich eine tägliche, spirituelle Praxis und erlebe, wie nützlich und heilsam es in meinem Leben ist, wenn ich mich morgens auf den Tag ausrichte. Im Twowayprayer finde ich heraus, wie eine Macht der Liebe wohl auf das antworten würde, was ich einbringe. In meinem zweiten Jahr machte ich meine Wiedergutmachungen, auch das brachte tiefgreifende, positive Veränderungen. Zu den größten Gewinnen zählt, dass ich meinen Bruder wiederbekam, zu dem ich 15 Jahre keinen Kontakt mehr hatte. Und dass ich meinem Mann Lasten wieder abnehmen konnte, die ich ihm mit meiner Sucht aufgebürdet hatte. Ihn heute wieder leichten Herzens und voller Vertrauen in mich und unsere Zukunft zu erleben, das macht mich dankbar und glücklich, an jedem einzelnen Tag.

Der Großteil dieser Meilensteine wurde durch meine Freundinnen aus den Zoommeetings begleitet und unterstützt. So viele Menschen, danke Euch! Manche von Euch habe ich getroffen und persönlich kennengelernt, auch mit meiner Sponsorin habe ich mich zu wichtigen Schritten zu gemeinsamen Wochenenden verabredet. Doch mir fehlten die Nähe und der Kontakt zu Menschen in meiner Gegend, und ich begann wieder Präsenzmeetings zu besuchen, einmal in der Woche, als Ergänzung zu den Videositzungen. Und das war gut, ich durfte das beste aus beiden Welten genießen und bei einem dieser Meetings vor Ort bekam ich meine zweite Münze. Sie wurde herumgereicht und jeder einzelne Mensch in diesem Meeting nahm die Münze zwischen die Hände und lud sie gleichsam auf mit Liebe, Dankbarkeit, guten Wünschen und Verbundenheit: ein magischer Moment in meinem Leben, den ich niemals vergessen werde - tiefer Dank Euch allen!

Meine dritte Münze habe ich mir im Internet bestellt, ein Mensch in England war der Verkäufer. Gefeiert habe ich höchst vergnügt mit drei Freundinnen und einem Kaffeekränzchen auf Zoom, dazu gibt es hier einen Post, den kannst Du nachlesen.

"Be brave" - inzwischen hatte ich angefangen, diesen Blog zu schreiben, ich hatte alle zwölf Schritte mit meiner Sponsorin gearbeitet und war bereit, meinen Blick auf die Welt zu öffnen. Wie werden andere Menschen nüchtern und gesund? Außerhalb von meiner Selbsthilfegruppe. Und was kommt nach den Zwölf Schritten? Manche fangen direkt wieder von vorne an, andere werden selbst Sponsorinnen, wieder andere machen einfach genauso weiter und fühlen sich wohl dabei. 

Bei mir tauchte die große Frage auf: Wer bin ich? Wer bin ich ohne meine Sucht? Ich bin nüchtern, ich bin genesen und was fange ich mit meinem neuen Leben an? Was macht meine neue Identität aus und was gehört für mich zu einem erfüllten Leben?

Für mich war es Zeit, mich abzunabeln von meiner Selbsthilfegruppe: wie von einem guten Elternhaus, das seine Kinder so großgezogen hat, dass sie lebenstüchtig sind und nun selbstständig ihr Leben leben und mit seinen Herausforderungen erfolgreich klarkommen. Heute bin ich nicht mehr viel in AA-Meetings anzutreffen, aber ich bin immer noch liebevoll und dankbar verbunden und einige Freundinnen von dort, sind immer noch meine Herzensmenschen.

Mein neues Leben darf ich heute so frei gestalten, wie nur möglich. Ich habe mich beruflich weiter entwickelt und neue Aufgaben übernommen. Ich habe ein Ehrenamt, das mir viel bedeutet, und ich teile meine Erfahrungen und Gedanken in diesem Blog auch mit der Absicht, auf diese persönliche Weise meinen Zwölften Schritt zu erfüllen. Wieder zu schreiben ist einer meiner besonders schönen Genesungserfolge: endlich verstummten meine inneren Kritiker. Und ich lebe, dankbar eingehüllt in Liebe und Freundschaft, ein gutes, geborgenes Leben mit meiner Familie und nahestehenden Menschen um mich herum.

Be brave - diese Überschrift ist groß! Den Mut zu haben, weiter zu denken, tapfer zu sein, Neues zu wagen, dafür habe ich zwei Jahre gebraucht, wenn ich so zurückblicke. Und auch meine vierte Münze habe ich mir selber bestellt (dieses Mal ein amerikanisches Modell) und mich mit Freundinnen und Freunden in und außerhalb von AA aus tiefstem Herzen darüber gefreut. Gefeiert habe ich, indem ich R. ein kleines Dankeschönpäckchen schickte.

Mehr als zwei Jahre nachdem ich durch die Zwölf-Schritte-Reise durch war, fand ich endlich den Mut, meiner ältesten Sucht zu begegnen: Meiner Essstörung. 

Essen, das ähnliche Funktionen hat wie Trinken: Gefühle betäuben, Leere und Traurigkeit abzumildern, mich ablenken, etwas feiern, mich belohnen oder aus schlechter Gewohnheit heraus, wenn ich nach Hause komme oder eigentlich nur müde bin oder friere und immer dann, wenn nicht Hunger der Grund ist, zu essen. Emotionales Essen erleichtert die Not nur für einen kurzen Moment. Es macht niemals zufrieden, denn nicht der Körper, sondern die Seele hungert. Diese Art des Essens führt mich in Tage voller Trauer oder Leere und lässt mich immer wieder in die alte Sackgasse flüchten. So wie ich es als Kind gelernt habe. Je länger ich nüchtern lebe, desto mehr kommen in mir unangenehme Gefühle hoch, alter Schmerz, traumatische Kindheitserinnerungen, Einsichten in wiederkehrende Muster, und mir wird immer klarer, da gibt es noch viel zu tun.

Wenn ein Zimmer vollständig geleert werden muss, ist es nach meiner Erfahrung am einfachsten, die großen Möbelstücke abzuschlagen und wegzutragen. Dann kommen Gegenstände, die sich gut in Kartons verpacken und richtig beschriften lassen, weil man weiß, wo sie künftig hingehören. Aber am Schluss, wenn fast alles fertig ist, dann liegt da noch Zeug rum, irgendwie nicht direkt zum Wegschmeißen, könnte womöglich noch gebraucht werden, passt aber nicht richtig zusammen und sollte daher auch nicht zusammen in einen Karton oder so ähnlich. Es nervt, eine Lösung muss her, sonst hält es einen länger auf, als die ganze Arbeit vorher. Also habe ich alles zusammengeworfen und den Karton mit "weiß nicht wohin damit" beschriftet.

Ob dieses Provisorium als Dauerlösung taugt und nur eine neue Beschriftung braucht, werde ich herausfinden. Auch wo der richtige Platz sein könnte für die liegengebliebenen Dinge. Und es kann ja auch sein, sie sind längst dort, und meine Aufgabe ist es, sie so zu lassen.

Statistisch betrachtet liegen zwei Drittel meines Lebens hinter mir, und ich habe wirklich viel getan, um es in Ordnung zu bringen. Die am weitesten reichende Veränderung ist die Genesung von meiner Alkoholsucht. Gefühlt hätte ich schon mindestens zweimal die Erleuchtung finden müssen, denn ich habe gleichzeitig mit dem Trinken auch das Rauchen aufgegeben... einen glitzerndern Einhornaufkleber wäre das schon wert gewesen, oder nicht, liebes Universum?

Ein Hindernis gab es noch: Eine Zeit der Scham musste verstreichen. Warum konnte ich mit dem Alkohol auch nicht gleich das süchtige Essen aus meinem Leben verbannen? Ich lebte doch, so gut ich konnte, nach den Zwölf Schritten und war bemüht um emotionale Nüchternheit? Vielleicht weil beim Essen Abstinenz nicht existiert, da man sonst verhungert? Vielleicht weil es gar nicht um Essen geht, sondern um Gefühle?

Inzwischen habe ich eine neue Identifikation und sage von mir: "Hallo, meine Name ist .... und ich befinde mich in Genesung von einer Essstörung!" Mein gestörtes Essverhalten werde ich noch so lange behalten, bis ich es nicht mehr brauche. Das wird dann der Fall sein, wenn ich ein emotionales Gleichgewicht habe, das im Fall einer Erschütterung schnell und ohne Essen wiederhergestellt werden kann, von mir selbst und indem ich zum Beispiel etwas Nützliches tue, am besten für andere. 

Ich bin also wieder in einem Zwölf-Schritte-Programm und arbeite mit einer Sponsorin, dieses Mal alles auf Englisch, denn es gibt noch keine deutschsprachigen Zoommeetings soweit ich weiß. Hier wird das Programm in wenigen Wochen durchgezogen, in zwölf um genau zu sein oder ein bisschen mehr. Und es gibt hier Menschen, die komplett genesen sind, also in ihrem täglichen Leben weder Diäten machen noch Esspläne oder Sportprogramme durchziehen, die nicht überessen, Essen ausfallen lassen, die nicht erbrechen oder Abführmittel missbrauchen, die weder ab- noch zunehmen, sondern stattdessen ihren Körper akzeptieren und danach streben, sich im Gleichgewicht zu befinden. Was das genau bedeutet, werde ich in den nächsten Wochen und Monaten herausfinden.

Beherzt überschreibe ich mein fünftes Genesungsjahr mit: "be honest" - sei ehrlich.

 

Ich danke Dir fürs Lesen und freue mich, wenn Du wiederkommst.

Alles Liebe und Gute

Juna 



"Don't wait for the perfect time, there is none."
(EDA Sayings)

"Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt, es gibt keinen."

 


 

 

 





 

Kommentare

  1. Liebe Juna,
    wie auch schon all Deine Posts vorher, so habe ich auch diesen aufmerksam und mehr als einmal gelesen. Es stecken immer neue Denkanstösse darin. Verpackt in Deine besondere Art Dinge und Gedanken zu beschreiben - gepaart mit Deinem Witz und Deiner großen Ehrlichkeit. Das Wort Ehrlichkeit nimmst Du nun als Titel für Dein fünftes Genesungsjahr. Ich bin gespannt, was ich dazu lesen werde. Mit Dir erleben werde.

    Danke, dass Du das alles mit mir und uns teilst. Ich finde stets für mich einen neuen Aspekt, den ich danach für mich noch genauer ansehe. Oder den ich in mein Leben aufnehme und umsetze. So wie die "emotionale Nüchternheit", die ich in meinen Besprechungen lebe und die mir viele als eine ganz große Stärke spiegeln.
    Oder das ausräumen der Wohnung und diese verdammte letzte Kiste. Ja, vielleicht dürfen die Dinge dort bleiben. Aber es mag auch noch etwas Wertvolles darunter sein. Ich nehme dieses Bild für mich mit, wenn es mal ein Thema "aufzuräumen" gilt. Danke dafür.

    Ach ja: Das Einhorn. Das hast Du mehr als verdient!

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  2. Liebe Juna, ganz herzlichen Dank für diesen Text mit vielen Denkanstößen. Bei meinem ersten AA Meeting war ich auch umgeben von Menschen die etwas hatten, was ich auch wollte. Ich erinnere mich gerne an den Moment der ersten Begegnung. Sponsorschaft und das 12 Schritte Programm lernte auch ich erst während der Corona Krise in den Zoom Meetings kennen. Ich nenne mich manchmal ein „AA-Zoom-Baby“, weil mein bewusster Genesungsweg mit der großen Unterstützung von Gleichgesinnten hier begann. Auch dich hätte ich ohne AA Onlinemeetings nie kennen gelernt.
    Für mich habe ich die Übersetzung meines zweiten Jahres der Nüchternheit von „be kind“ in „ein angenehmer“ Mensch sein gefunden. Dein Rückblick erinnert mich daran, wie krank ich durch den Alkohol im Denken und Handeln geworden war und dass ich heute für andere und vor allem für mich ein angenehmerer Mensch geworden bin.
    Mit dem Rückblick auf mein drittes „Jahresmotto“, „to be brave“ hadere ich ein wenig. Mutig zu sein ist wohl die größte Herausforderung für einen Menschen, der Sicherheit wie die Luft zum Atmen braucht. Eine Übersetzung von „to be brave“ ist aber auch „tüchtig sein“. Das haut hin. Tüchtig war ich im dritten Jahr meiner Genesungsreise. Jetzt im vierten Jahr bete ich manchmal „Gott gebe mir den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Die Gelassenheit Dinge hinzunehmen….“. So hole ich den Gedanken von Mut nach vorne. Den Gedanken mit den Umzugskartons finde ich sehr interessant. Es könnte lohnenswert sein mal zu schauen, was bei mir in den Karton „weiß nicht wohin damit“ gehört.
    Liebe Juna, von mir bekommst du auf jeden Fall einen glitzernden Einhorn Aufkleber verliehen! Für deinen trockenen, freundlichen, mutigen Weg auf der Genesungsreise und die Bereitschaft nun auf die erste Sucht in deinem Leben zu schauen.

    In Liebe hage-dorni

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  3. Liebe Juna, vielen Dank für deinen Blog! Ich freue mich, deinen Prozess begleiten zu dürfen. Mein trockenes und nüchternes Leben betrifft Alkohol und Nikotin, aber ich kenne viele weitere Möglichkeiten für süchtiges Verhalten: Kaufen, Süßigkeiten essen, Serien glotzen, Bücher verschlingen..., mein Belohnungssystem ist findig. Ich ertappe mich immer wieder bei irgendwas. Inzwischen akzeptiere ich meine Anfälligkeiten, und ich kann, wenn ich mich ertappe, manchmal auch über mich lachen. Es sind zum Glück keine mich in meiner Existenz bedrohenden Verhaltensweisen, ich habe bei AA gelernt, mit ihnen umzugehen. Ich gehe nach wie vor ins Meeting und wende die Schritte an. Viele von uns erzählen von ihren Mehrfachsüchte, gestern war Nikotinsucht ein großes Thema. Ich denke, auch du findest deinen Weg und ich freue mich schon darauf, ihn verfolgen zu dürfen.
    Ich wünsche dir eine gute Zeit.
    Liebe Grüße B.

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